Gesucht: Gleitzeitfee in fester Stellung – oder: Wie uns die Schlampenlichter erneut verzauberten

Was für ein Abend! Wieder einmal haben es die Jungs und „Mädels“ von den Schlampenlichtern erfolgreich geschafft, unsere Lachmuskeln überdimensional zu beanspruchen. Und das mit einer Stellenanzeige der besonderen Art! Denn im wie gewohnt krachend vollen Hubertussaal suchte die Theatergruppe, die ihre Stücke in Reimform präsentiert, nach einer guten Fee im krisengebeutelten Qualle-Versandunternehmen. (Ähnlichkeiten mit einem ehemals real existierenden Unternehmen sind, öhm, nicht beabsichtigt und selbstredend rein zufällig entstanden!) Inhaber Herr Dickeschw… ähm, Dickeschanz sorgt sich angesichts der roten Zahlen seines Betriebs und so ganz überzeugt ihn die Arbeit des Schwiegersohns in spe, Max Schäfer, noch nicht so ganz. Dieser hat in letzter Zeit ohnehin nur noch Augen für den, hachja!, richtig süßen Werkstudenten Tim Hase, dem neuen Abteilungshäschen – und vernachlässigt dafür seine Verlobte, die äußerst adrette Gisela Dickeschanz. In seiner Verliebtheit kündigt Max die Verlobung auf, um sich ganz seinem jungen Lover widmen zu können, doch daraufhin dreht Giselas Vater empört den Geldhahn zu. Er schließt die Abteilung, um künftig nur noch die profitablen Bereiche des Unternehmens weiterzuführen, und bietet ausgerechnet dem Häschen den einzigen Übernahmevertrag an. Doch mit göttlich anmutender Hilfe „von ganz oben“ in Person der guten Gleitzeitfee Franziska Fein wird kurzerhand das Sortiment gewechselt, und schon wird aus dem Traditionsunternehmen ein – hoppla! – Erotikversand, dessen Umsätze steil nach oben schießen. Der Produktentwickler Herr von Gütersloh kann nun endlich sinnvolle Produkte in der Abteilung vorstellen, und so erfreut sich die gesamte Belegschaft nun an Dildos, erotisierenden Düften und zwischendurch auch mal an als Kaffeebecher zweckentfremdeten Masturbationshilfen (nein, der pinke Strohhalm scheint nicht zur Standardlieferung zu gehören!). Die Sortimentsumstellung sorgt vor allem in der Zeit, in der Herr Dickeschanz selbst noch nichts davon wissen soll, für äußerst unterhaltsame Momente (unvergessen: Die edlen Waschlappen der ehemaligen Produktpalette in eleganten Grautönen als Versteckhütchen der neuesten Dildolieferung, die sich in der Szene davor übrigens als äußerst biegsam erwies und offensichtlich mit einer ziemlich stabilen Saugnapfhalterung ausgestattet ist…). Und wie könnte es anders sein, als dass im Rahmen der Unternehmensrettung die Zuschauer vom einen oder anderen Augen- oder Ohrenschmaus erfreut wurden. Musikalisch war wie immer bei der Theatergruppe nichts auszusetzen, und wäre Helene Fischer anwesend gewesen, hätte sie der beeindruckenden Performance der Schlampenlichter-Version ihres „Atemlos“ sicher ebenso jubilierend applaudiert wie die begeisterten Besucher. Beeindruckt hat die Truppe abermals mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten, so überzeugte Herr Baur ebenso mit seiner Hypochondrie wie andrerseits auch das Pärchen Herr Heine und Herr Otto, die angesichts ihrer horizontalen Pflichten den Kopierer ganz schön beanspruchten. Die Boys vom Dienst sorgten gewiss für das eine oder andere Glitzern in den Augen so mancher Zuschauer, der sich für sein Büro nun wohl auch einen ansprechenden Copy- oder IT-Boy wünscht! Letzterer wurde im Übrigen erfolgreich von Herrn Neckermann auch für seine privaten Pausen mit Beschlag belegt und erfuhr einen, nunja, horizontalen Aufstieg als Model für den neuen Erotikkatalog. Dass dann ausgerechnet Gisela Dickeschanz auch noch ihr Glück mit Franziska Fein findet, setzt der Geschichte zu guter Letzt ein kleines queeres Sahnehäubchen auf – auch wenn sich Franziska nach getaner Arbeit, wenn also das Häschen und Max Schäfer endlich wieder glücklich vereint sind und auch die berufliche Zukunft von allen wieder in trockenen Tüchern ist, letztendlich wieder verabschieden muss. Die Zuschauer werden mit einem grandiosen „Feierabend“ zum Mitsingen in den weiteren Abend entlassen, und wie immer sieht man beim Hinausgehen viele lächelnde und auch mitunter sehr breit grinsende Gesichter. Liebe Schlampenlichter, es war uns wie immer eine Ehre!!! Nächstes Jahr kommen wir wieder – großes Büroindianerehrenwort. Wer nicht so lange warten will oder aber unglaublicherweise die Vorstellungen im Dezember versäumt hat: Für die Vorstellungen im Februar sind derzeit noch Karten zu haben. Geht hin, Jungs, es lohnt sich!

 

„Gesucht: Gleitzeitfee für feste Stellung“, Schlampenlichter

Premiere: 09.12.2017, weitere Vorstellungen am 15.12., 16.12., 17.12.2017 sowie am 16.02., 17.02., 18.02.2018 jeweils um 19:30 Uhr im Hubertussaal zu Nürnberg

 

Weitere Informationen und Tickets findet ihr unter www.schlampenlichter.org