Nach dem Rückzieher des Kaufinteressenten Lufthansa hat der Ferienflieger Niki nun Insolvenz angemeldet und seinen Flugbetrieb eingestellt. Nach Angaben der Berliner Justiz ist die österreichische Air-Berlin-Tochter zahlungsunfähig. Es sei ein Insolvenzantrag für die rund 1.000 Mitarbeiter fassende Niki eingegangen, berichtete eine Gerichtssprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits damit gerechnet hatte die Bundesregierung: „Insolvenz und Grounding von Niki sind jetzt die Folge“, so Regierungssprecher Steffen Seibert. Nach der Absage der Lufthansa hatte Air Berlin wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken der Europäischen Kommission davon gesprochen, „Verwertungsalternativen“ zu prüfen. Doch nach der Absage von IAG und einem offensichtlich zu niedrigen Angebot von Thomas Cook hatte es keine Alternativen zur Lufthansa gegeben, so der Generalbevollmächtigte von Air Berlin, Frank Kebekus. Lufthansa hatte Niki zuletzt mit einer Brückenfinanzierung in zweistelliger Millionenhöhe in der Luft gehalten, die nun jedoch ersatzlos wegfällt. Ursprünglich sollte der Verkaufserlös für Niki dem Insolvenzverwalter genügend Spielraum verschaffen, um den staatlichen Kredit von 150 Millionen Euro zurückzuzahlen. Durch den Ausfall der Erlöse könne der vom Bund verbürgte Kredit der KfW an Air Berlin nun jedoch möglicherweise nur zum Teil zurückgezahlt werden, berichtete Seibert. „Der Bund wird alles tun, den Schaden für den Steuerzahler zu begrenzen.“ Das österreichische Verkehrsministerium kündigte außerdem an, dass die Regierung bei der möglichen Rückholung von Niki-Fluggästen aus dem Ausland helfen wolle und der Bund die nötigen Zahlungen vorfinanzieren würde, wobei jedoch noch Details geklärt werden müssten. Niki selbst informierte auf der eigene Website zunächst noch nicht über die Insolvenz und die Folgen für den Flugbetrieb, sogar neue Flugbuchungen waren zuerst noch möglich. Deutsche Veranstalter, die mit Niki zusammenarbeiten, müssen analog zum Aus für Air Berlin bei einem Grounding für Ersatzbeförderung sorgen. Letztlich dürfte dies angesichts der Weihnachtsferien nicht nur eine Menge Arbeit, sondern auch steigende Preise bedeuten, doch auf der anderen Seite sind im Winter üblicherweise Kapazitäten von Drittcarriern deutlich einfacher zu beschaffen als im Sommer. Passagiere, die nur ein Ticket gebucht haben, dürften leer ausgehen, da es keine Insolvenzabsicherung für Airlines gibt. Sie müssten daher ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren anmelden. Durch die Übernahme von Air-Berlin-Strecken war Niki vor allem bei Flügen nach Mallorca stark.

 

Quelle: Travel Talk

www.flyniki.com

www.airberlin.com

www.lufthansa.com

www.iairgroup.com

www.thomascook.de

www.bmvit.gv.at

 

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