Anschläge, Gewalt, Unruhen und hohe Kriminalität schrecken Touristen ab; nur noch in wenigen Ländern fühlen sich die Deutschen mehrheitlich als Urlauber ungefährdet. Einer neuen repräsentativen Umfrage zufolge gibt es für die Mehrheit nur noch fünf sichere Urlaubsregionen: Neben dem eigenen Land fühlen sie sich in Österreich und der Schweiz sowie mit deutlichem Abstand auch in Italien und Skandinavien wohl. Das wichtige Reiseziel Spanien ist nur noch für knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ein Land, in dem sie sich im Urlaub sicher fühlen. Nur noch fünf Prozent betrachten die ehemals klassischen Urlaubsziele Türkei, Ägypten und Tunesien als sichere Reiseländer. „Statt Sonne, Strand und Meer ist Sicherheit zu dem entscheidenden Faktor auf Reisen geworden“, erklärt der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Ulrich Reinhardt. Statt der bislang so wichtigen Sonnengarantie werde künftig die Garantie der Sicherheit über die beliebtesten Urlaubsziele entscheiden. Doch auch im eigenen Land ist das Sicherheitsgefühl erschüttert, denn jeder zwölfte Befragte fühle sich selbst in Deutschland nicht mehr sicher. Die Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK erfolgte im Auftrag der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Vor allem im Hinblick auf das vergleichsweise schlechte Abschneiden vom wichtigsten Auslandsreiseziel der Deutschen – Spanien – erläutert Reinhardt: Die Demonstrationen gegen zu viele Touristen, die Diskussionen über eine Touristensteuer und natürlich auch die mediale Berichterstattung darüber seien touristisch nicht ohne Auswirkungen geblieben. „Viele Urlauber haben das Gefühl, in Spanien nicht mehr jederzeit willkommen zu sein.“ Und natürlich spiele das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle, so führte Reinhardt den Terroranschlag vom August in Barcelona, eine erhöhte Terrorwarnung für Mallorca und die jüngsten Konflikte in Katalonien als weitere Gründe an. Abgefragt wurden insgesamt 30 Reiseregionen; hinter Spanien befinden sich im oberen Drittel noch Kanada (47 Prozent), Australien (44), die Beneluxländer (41) und Griechenland (34), im Mittelfeld finden sich Kroatien (33) und Großbritannien (32). Nur noch jeder Vierte empfindet es in Ungarn (26), Polen (24) und den USA (23) behaglich, in Bulgarien (18) und Thailand (17) nicht mal jeder Fünfte. Südafrika und die Vereinigten Arabische Emirate (jeweils 14 Prozent), China (13), Russland (11) und Mexiko (10) landen im unteren Drittel und hierbei auf dem letzten Platz die Ukraine (3). Hingegen wird Deutschland von 77 Prozent der Befragten für sicher gehalten, Österreich von 71 und die Schweiz von 69 Prozent. Mit 53 Prozent folgt Skandinavien, Italien mit 52. Nicht gefragt wurde hingegen nach dem Reiseland Frankreich. Reinhardt wies außerdem darauf hin, dass die subjektive Einschätzung der Sicherheit sehr stark von der Bildung abhänge: Von den Befragten mit höherer Bildung gaben etwa mehr als doppelt so viele an, sie hielten Großbritannien oder die USA für sichere Reiseländer. „Wer über eine formal niedrige Bildung verfügt, zeigt sich in vielen Bereichen des Lebens überdurchschnittlich ängstlich“, berichtete Reinhardt. Dies könne mit einer oftmals einseitigen Informationsaufnahme und einer hohen Empfänglichkeit für Schreckensbotschaften erklärt werden.

 

Quelle: Travel Talk

www.stiftungfuerzukunftsfragen.de

www.gfk.com

 

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